Kieler Erklärung gegen Antisemitismus

In den letzten Tagen erleben wir in Deutschland und Westeuropa eine
Welle antisemitischer Vorfälle. Antisemitismus wird auf Demonstrationen
so offen und massenhaft geäußert, wie lange nicht mehr. Angriffe auf
Synagogen und Jüdinnen*Juden in Paris, Essen und Berlin sind die
furchtbare Konsequenz der derzeitigen antisemitischen Mobilisierungen.

Auch in Kiel kam es zu antisemitischen Demonstrationen und Kundgebungen.
Am Rande einer dieser Demonstrationen wurde ein Antifaschist verprügelt,
weil er eine israelische Fahne mit sich führte. Wir verurteilen diese
Übergriffe aufs Schärfste und erklären uns solidarisch mit allen
Betroffenen von Antisemitismus und antisemitischer Gewalt!

An der Beteiligung und dem Aufrufen zu Demonstrationen, in deren Rahmen
Antifaschist*innen angegriffen werden und der Schutz vor Synagogen
verstärkt werden muss, an Boykottforderungen gegen den jüdischen Staat
und an einem breit getragenen Nichtverhalten erkennen wir, dass auch
linker Antisemitismus längst nicht überwunden ist. Wer sich an
antisemitischen Demonstrationen beteiligt oder diese rechtfertigt oder
wer zum Boykott Israels aufruft, ist kein Bündnispartner für
emanzipatorische Politik, sondern vertritt Standpunkte, die wir bekämpfen.

Kiel, den 08.08.2014

Erstunterzeichner*innen:

Gruppen:
CSD Kiel e.V.
DIE LINKE.Kreisverband Kiel
Koordinationskreis gegen Antisemitismus Schleswig Holstein
LaDIYfest Kiel Orga
LPG (A) Löwenzahn
Norm mich nicht voll

Einzelpersonen:
Alexander Wagner, Mitglied im SPD-Landesvorstand Schleswig-Holstein
Andreas Naujok
Ann-Kathrin Hoffmann
Arne Hoffmann
Carolina Koehn, Vorstand HAKI e.V.
Ruben Reid
Stefan Rudau, Ratsherr der Ratsversammlung Kiel

2 thoughts on “Kieler Erklärung gegen Antisemitismus

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