FR. 22.02.13: Antisemitismus in der Linken Vortrag Maximilian Imhoff. Kiel, Audimax Hörsaal K 18h.

Maximilian Imhoff wird über die Ergebnisse seiner 2012 veröffentlichen Studie „Antisemitismus in der Linken“ referieren. Ein besonderes Augenmerk legt er dabei auf die verschiedenen Items die unter den Befragten Zustimmung fanden und auf ein antisemitisches Weltbild hindeuten oder auch dem sekundären Antisemitismus zuzuordnen sind.
Studienautor Maximilian Elias Imhoff hat insgesamt 218 Personen befragt und die Ergebnisse statistisch ausgewertet – Dabei sprechen die Ergebnisse eindeutig dafür, dass Antisemitismus in bestimmten Teilen der Linken systematisch auftritt. Bei 17% der Befragten verdichten sich so viele Ressentiments, dass man von einem antisemitischen Weltbild sprechen muss. Dieser Personenkreis zeichnet sich nicht nur durch seinen Antisemitismus, sondern auch durch eine flache Kapitalismuskritik und den Rückriff auf völkisches Denken aus.

Maximilian Elias Imhoff hat Kommunikationswissenschaft, Neuere und Neueste Geschichte und Philosophie an der Universität Münster und der Universität Pachuca (Mexiko) studiert.

Di. 12.02.13: Antizionismus und Antisemitismus im 20. und 21. Jahrhundert. Vortrag von Olaf Kistenmachen. Kiel, Audimax Hörsaal K 18h.

Der Israel-Hass wird oft als eine Variante des Schuldabwehr-Antisemitismus wahrgenommen: Wenn Deutsche den Staat Israel mit Nazi-Deutschland gleichsetzen, wollen sie durch eine solche Relativierung Schuldgefühle abwehren. Doch die Feindschaft gegen den Zionismus ist älter und war auch in den 1920er Jahren nicht von antisemitischen Vorstellungen zu trennen. In seiner ersten großen Rede hetzte Adolf Hitler 1920 gegen Jüdinnen und Juden und gegen den Zionismus. Aber auch die antifaschistische KPD befürwortete 1929 die pogromartigen Ausschreitungen im britischen Mandatsgebiet Palästina als antiimperialistischen Befreiungskampf und distanzierte sich von den jüdischen Mitgliedern der antizionistischen Kommunistischen Partei Palästinas.[…]